VMware am dummy0-Interface
Haben die Netzwerk-Interfaces häufig wechselnde IP-Adressen, aber die virtuelle Maschine soll auf Serverdienste des Basissystems mit festen IP-Adressen zugreifen können, empfiehlt sich die Verwendung eines Interfaces mit fester IP-Adresse - dummy0.
Vielleicht nicht das häufigste, aber ein gängiges Szenario dürfte vermutlich sein, dass man z.B. eine aktuelle Version von Fedora oder Red Hat Enterprise Linux auf einem Rechner oder Laptop hat, welcher per DHCP eine IP-Adresse für das Interface eth0 zugewiesen bekommt, die aber nicht fest ist. Unter Umständen ist sogar der NetworkManager im Einsatz und man kann mit klassischen Methoden nicht mehr viel an eth0 bewirken, was längere Zeit hält, bis es vom NetworkManager wieder überschrieben bzw. geändert wird.
Allerdings ist VMware, z.B. als VMware Workstation oder VMware Player, mit einer virtuellen Maschine vorhanden, die eine feste IP-Adresse hat und auf Serverdienste, die auf dem Basissystem (also dem Rechner oder Laptop selbst) laufen, zugreifen soll. Hierfür benötigt das Basissystem ebenfalls eine möglichst gleichbleibende IP-Adresse, was natürlich bei DHCP schwer ist.
Die einfachste Möglichkeit hierfür ist, ein Dummy-Interface mit einer festen IP-Adresse zu konfigurieren, an welches danach die VMware Workstation oder der VMware Player gebunden wird. Nachfolgend finden Sie eine mögliche Konfiguration, die in der Datei "/etc/sysconfig/network-scripts/ifcfg-dummy0" eingetragen werden kann. Die Werte sollten natürlich an Ihre Erfordernisse angepasst werden:
DEVICE=dummy0 BOOTPROTO=static ONBOOT=yes TYPE=Ethernet USERCTL=no IPV6INIT=no PEERDNS=yes NETMASK=255.255.255.0 IPADDR=192.168.0.29 MACADDR=xx:xx:xx:xx:xx:xx ARP=yes NM_CONTROLLED=no
Damit dieses Interface aktiv wird, müssen Sie entweder den Computer neustarten oder - was der sinnvollere Weg ist - lediglich das Netzwerk:
tux:~ # service network restart Shutting down interface eth0: [ OK ] Shutting down loopback interface: [ OK ] Bringing up loopback interface: [ OK ] Bringing up interface dummy0: [ OK ] Bringing up interface eth0: [ OK ] tux:~ #
Als nächstes führen Sie das Konfigurationsskript "vmware-config.pl" von VMware aus. Falls Sie es bereits einmal zur Konfiguration verwendet haben sollten, so macht das nichts aus. Sie können bei den Fragen auswählen, ob Sie das Netzwerk erneut konfigurieren möchten. In jedem Fall sollten Sie jedoch bei der Frage nach dem Netzwerk-Interface, an das VMware für das "bridged device" gebunden werden soll, nun "dummy0" angeben.
Möchten Sie nun, dass von der virtuellen Maschine aus auf das restliche Netzwerk zugegriffen können werden soll - oder umgekehrt - dann müssen Sie zu den Hilfsmitteln einer Bridge oder zu iptables greifen. Mögliche weiterführende Information zu diesem Thema sind beispielsweise im Artikel Firewall VMware Server 1.0.x guest with iptables on the host von Arno Haverlach ausführlich beschrieben.